Kino ist das Größte

Kommunales Kino

Der deutsche Kinomarkt konzentriert sich zunehmend. Kinos schließen, aber die Anzahl der Leinwände bleibt im Großen und Ganzen konstant. Darunter leidet die Vielfalt, insbesondere bei der Programmgestaltung. Kommunale Kinos können ein geeigneter Gegenentwurf sein, der in Deutschland bereits seit den 1960er Jahren erprobt und gefördert wird.

Kommunale Kinos werden in der Regel von den Kommunen […] finanziert. Sie spielen entweder in eigenen Räumen, in Zusammenarbeit mit der örtlichen Volkshochschule, in Kooperation mit kommerziellen Kinos oder auch in anderen Räumen von kommunalen oder freien Trägern. Wie die Spielorte, so sind auch die Organisationsformen und Professionalisierungsgrade Kommunaler Kinos unterschiedlich: Das reicht von Kinos mit wenigen Spielterminen im Monat, die vollständig auf ehrenamtlicher Tätigkeit basieren, bis zu solchen mit vollem Spielbetrieb, in denen große Teile der anfallenden Tätigkeiten durch hauptamtliche Mitarbeiter erledigt werden. 1 https://de.wikipedia.org/wiki/Kommunales_Kino#Finanzierung_und_Organisation

Unter dem Dach von Projekt Agora soll auch ein kommunales Kino ein Zuhause finden. Je nach bestehendem bzw. fehlendem Kino-Angebot in der umgebenden Kommune werden die Inhalte entweder alternativkulturell oder gelegentlich auch mainstreamig ausgerichtet. In jedem Fall werden wir intensiv von der Möglichkeit der Einbettung in einen Kontext Gebrauch machen und werden das Kino als wertvollen Teil der Themenmonate betrachten.

Neben Filmen planen wir auch die Vorführung von Bühnenwerken, wie Opern oder Theaterstücken, gegebenfalls auch als Live-Übertragung, die in Kinos zunehmend populär wird, beispielsweise aus der Metropolitan Opera in New York City.

Welchen Stellenwert und Umfang das Kommunale Kino innerhalb der Agora haben wird, kann im jetzigen Projektstadium noch nicht ansatzweise beantwortet werden. Fest steht aber, dass die Infrastruktur durch Bühne (inkl. Beschallung), Gastronomie, Sitzgelegenheiten, etc. auch einen Start im kleinen Format ermöglicht.

Nur: Warum sollte eine Stadt ein Kino fördern? Zum Beispiel wegen Artikel 27 der allgemeinen Erklärung der Menschenrechte (Freiheit des Kulturlebens)

Jeder hat das Recht, am kulturellen Leben der Gemeinschaft frei teilzunehmen, sich an den Künsten zu erfreuen und am wissenschaftlichen Fortschritt und dessen Errungenschaften teilzuhaben. 2 https://www.amnesty.de/alle-30-artikel-der-allgemeinen-erklaerung-der-menschenrechte#artikelfreiheitdeskulturlebens

Konkrete Nutzen für die Stadt und die Wirtschaft sind:

  • Attraktivität für Neuansiedlungen qualifizierter Arbeitnehmer
  • Kreatives Umfeld für soziale, künstlerische und ökonomische Innovationen
  • Ermöglichung ehrenamtlichen Engagements
  • Kulturelle Bildung
  • Touristischer Anziehungspunkt

Nicht zuletzt braucht sich auch die gegebenenfalls vorhandene Kinolandschaft nicht vor Verwelken fürchten: 1978 förderte die Hitpass-Studie zutage, dass „nichtgewerbliche Filmarbeit das Interesse ihrer Zuschauer an der gewerblichen eher fördert als hemmt.“ 3 https://de.wikipedia.org/wiki/Kommunales_Kino#Geschichte

Wenn man ein Kino will, das den Blick in die Welt und in die Geschichte offenhält, braucht man mehr denn je die Kommunalen Kinos. (Wim Wenders) 4 zitiert nach http://www.kommunale-kinos.de


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